openSUSE 11.3 – Aufräumarbeit nach einem Upgrade von openSUSE

Heute mal aus der Rubrik „Tipps und Tricks“. Habt ihr schon mal daran gedacht, dass nach einem Upgrade noch Altlasten von openSUSE 11.2 auf eurem openSUSE 11.3-System vorhanden sein können? Wenn nicht, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt das System aufzuräumen. ;-)

Man kann sich sehr einfach eine sortierte Liste (mittels RPM, grep und sort) über vorhandene „openSUSE 11.2“-Pakete in der Konsole ausgeben lassen:

rpm -qa --qf '%{name}-%{version}-%{release} -> %{distribution}\n' | grep -i -E 'openSUSE[_|-| ]11.2' | sort

Diese Liste zeigt teilweise auch das Repo der installierten Paketen an und man kann so die Pakete im OBS lokalisieren und erneut aktualisieren. Sobald man das erledigt hat, kann man nun die restlichen „openSUSE 11.2“-Pakete entfernen, die man bisher gar nicht auflösen konnte bzw. mit dem gleichen Paketnamen bereits eine neuere Version unter openSUSE 11.3 installiert wurde.

Wenn man ein Upgrade bzw. ein Update von openSUSE hinter sich hat, sollte man sich auch nach neueren Konfigurationsdateien umschauen, die aus logischen Gründen nicht ersetzt wurden (der Zweck ist, dass der laufende Betrieb nach der Installation nicht gestört werden darf und daher die Änderungen von Hand erledigt werden muss):

find /etc -iname "*.rpmnew"

Sind in der o.g. Liste einige Dateien vorhanden, die mit „rpmnew“ enden, so sollte man die Konfiguration von der älteren Datei in die neue Datei übertragen. Anschließend löscht man die ältere Datei und benennt die neuere Datei in den Namen der älteren Datei um (also ohne .rpmnew).

Beispiel:
/etc/php5/apache/php.ini <= ältere Datei /etc/php5/apache/php.ini.rpmnew <= neue Datei Optional: Unterschiede der Konfiguration anzeigen lassen:

diff -rup /etc/php5/apache/php.ini /etc/php5/apache/php.ini.rpmnew

Konfiguration manuell übertragen. Nachtrag: Die beiden Dateien sollten zur Bearbeitung (root-Rechte) mit einem Editor geöffnet werden und die jeweilige Konfigurationen rüberkopieren. Hat man hier keine Einstellung vorgenommen, kann man zum nächsten Schritt übergehen.
/etc/php5/apache/php.ini => /etc/php5/apache/php.ini.rpmnew

Abschließend die ältere Datei löschen und die neuere Datei umbenennen:

rm /etc/php5/apache/php.ini
mv /etc/php5/apache/php.ini.rpmnew /etc/php5/apache/php.ini

oder noch kürzer

mv -f /etc/php5/apache/php.ini{.rpmnew,}

Viel Spaß beim Aufräumen. ;-)

openSUSE 11.3 – proprietären Grafik-Treiber ATI Catalyst 10.8 als RPM installieren

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet. Ein neuer Artikel befindet sich hier: openSUSE 11.3 – proprietären Grafik-Treiber ATI Catalyst 10.9 als RPM installieren

ATI Catalyst 10.8 (fglrx 8.762) wurde soeben veröffentlicht. Ich habe diese Anleitung stark überarbeitet. Zudem habe ich ein Inhaltsverzeichnis zwecks schnellem Navigieren hinzugefügt und den Troubleshootingbereich besser strukturiert. Das Skript makerpm-ati-10.8.sh kann nun einen umfassenden Report in einer Datei namens ati-report.txt erstellen und sammelt wichtige Informationen vom System. Zudem kann es den Report bei Bedarf auf den NoPaste-Service sprunge.us hochladen und gibt ein Link aus. Den Link kann man hier im Kommentarbereich oder in einem beliebigen Forum posten und unterstützt so auch die helfende Hand.

[UPDATE 28.08.2010]
Ich habe das Skript makerpm-ati-10.8.sh aktualisiert. Diesmal kann das Skript nicht nur installieren und konfigurieren, sondern auch mit der Option -u oder –uninstall ATI Catalyst deinstallieren und sämtliche vorhandene ATI-Dateien und Verzeichnisse werden restlos entfernt. In Zukunft sollten solche Dateileichen nicht mehr im System rumfliegen. ;-)

Sollte man die neueste ATI-Version installiert haben und der ATI Catalyst Control Center unerklärlicherweise noch die Version vom Vorgänger anzeigt, so sollte man den ATI Catalyst mittels dem Skript im Runlevel 3 komplett entfernen lassen und anschließend den Computer neustarten:

./makerpm-ati-10.8.sh -u

Danach kann man wieder wie gewohnt ATI Catalyst vom Skript installieren lassen:

./makerpm-ati-10.8.sh -i

[/UPDATE 28.08.2010]

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

*** Wichtiger Hinweis zum ATI-Repo ***
Im ATI-Repo befindet sich noch der ältere ATI-Catalyst 10.6 (fglrx 8.741) Treiber. Daher empfehle ich den Treiber nicht unter openSUSE 11.3 zu installieren. Wenn man trotzdem diesen Treiber installiert, kann es unter Umständen passieren, dass das grafische Desktopsystem komplett ausfällt und nicht selten wird auch die Konsole völlig verzerrt, wobei man nur noch über den Failsafe-Modus wieder ins System kommt.

Diese Anleitung wie auch das Skript werden regelmäßig aktualisiert. Es lohnt sich daher öfter mal vorbeizuschauen oder im Feedreader zu speichern.

Es gibt 2 Wege den Bau des RPM-Packages durchzuführen.

  1. das RPM mit dem Skript makerpm-ati-10.8.sh bauen (empfohlen)
  2. das RPM manuell bauen (für Fortgeschrittene)

Der Vorteil zu Punkt 1: man muss sich nicht um die nötigen Packages für den Bau kümmern und man spart sich die Tipparbeit, die Zeit und die Nerven. ;-)

Die Anleitung funktioniert mit geringer Abweichung auch unter openSUSE 11.2 und openSUSE 11.1.

Alle genannten Schritte müssen in der Konsole im Root-Modus ausgeführt werden. Die Installation des RPM-Package „fglrx“ kann im Runlevel 3 oder auch im Runlevel 5 durchgeführt werden. Danach ist ein Neustart des Computers auf jeden Fall erforderlich.

Vorhandene fglrx-Treiber aus dem ATI-Repo sind auf jeden Fall zu deinstallieren, sonst kommt es zu Konflikten bei der Installation dieses selbstgebauten RPM-Package.

Mit vorhandene fglrx-Treiber sind z.B. folgende gemeint:
ati-fglrxG01-kmp-{default,desktop,pae,…}
ati-fglrxG02-kmp-{default,desktop,pae,…}
x11-video-fglrxG02

Vorhandene fglrx-Treiber auflisten lassen:

rpm -qa | grep -E 'fglrxG01|fglrxG02'

Wenn hier von RPM eine Ausgabe erscheint, müssen diese Package deinstalliert werden:

zypper rm `rpm -qa | grep -E 'fglrxG01|fglrxG02'`

Alternativ kann man auch in YaST nach fglrxG01 bzw. fglrxG02 suchen und entfernen lassen.

Hilfe, es funktioniert nicht!

Bitte haltet folgende Regel ein:

  1. Bei der Eingabe der Befehle auf mögliche Tippfehler überprüfen.
  2. Möglicherweise ist die Lösung für das Problem im Troubleshooting vorhanden.
  3. In Kommentaren lesen, ob eine Lösung zu einem Problem bereits existiert.

Wenn keines der o.g. Regel greift, dann könnt ihr mit eurem Anliegen an mich wenden. Damit ich euch helfen kann, müsst ihr erst vorarbeiten. Bitte ladet euch das Skript makerpm-ati-10.8.sh herunter und erstellt einen Report von eurem System in der Konsole:

su -c 'sh makerpm-ati-10.8.sh -ur'

Das Skript lädt das Report auf sprunge.us hoch und gibt anschließend einen Link aus. Diesen Link postet ihr in eurem Kommentar zusammen mit einer Beschreibung zu eurem Problem an mich. Ich werde mir euren Report anschauen und Hilfestellung geben, wo evtl. das Problem liegen könnte.

RPM mit dem Skript bauen

Das Skript makerpm-ati-10.8.sh ist sehr mächtig, robust und läuft vollautomatisch. Der ATI-Installer wird automatisch heruntergeladen, falls er nicht schon im Verzeichnis liegt. Zudem wird geprüft, ob die Grafikkarte vom Treiber unterstützt wird. Auf dem System werden nach den nötigen Entwicklungspaketen geprüft und ggfs. installiert. Auf Wunsch wird nach dem Bau des RPM-Packages der fglrx-Treiber installiert.

Folgende Argumente können dem Skript übergeben werden:

-b Nur das RPM-Package bauen (Standard)
-c <type> Nur X-Server konfigurieren. Monitor-Typ: single = 1 Monitor, dual = 2 Monitore (Wichtig: Nur ausführen, wenn es Probleme mit der Standardkonfiguration des X-Servers auftreten)
-d Nur den ATI-Installer downloaden
-i Das RPM-Package bauen und installieren bzw. updaten
-kms <yes|no> Kernel-Mode-Setting (KMS) aktivieren oder deaktivieren
-old2ddriver <yes|no> den alten 2D-Treiber aktivieren oder deaktivieren
-r|–report erstellt ein Report und speichert diese in eine Datei namens ati-report.txt
-u|–uninstall entfernt ATI Catalyst restlos vom System. Zuerst wird das fglrx-Package (falls vorhanden) vom System deinstalliert. Danach werden vorhandene ATI-Dateien und -Verzeichnisse entfernt.
-ur|–uploadreport wie Option –report nur zusätzlich wird der Report auf einem NoPaste-Service sprunge.us hochgeladen und gibt bei Erfolg den Link zurück.
-ux openSUSE 11.2: Nur den gepatchten X-Server installieren. Verbessert die Zusammenarbeit mit dem fglrx-Treiber. (dringend zu empfehlen)
-h Die Hilfe anzeigen lassen
-V Version des Skript anzeigen

Downloads:

Empfohlene Vorgehensweise:

Man benötigt hierfür die Konsole mit root-Rechten, um das Skript auszuführen.

Optional: Das System im Runlevel 3 starten oder wechseln:
Beim Booten: Im Bootmenü den Eintrag von openSUSE 11.3 selektieren und auf der Tastatur die Zahl „3“ und Enter drücken und als „root“ einloggen
Im laufenden Desktopsystem: Bitte vom System abmelden. Sobald die grafische Anmeldung erscheint den Tastenkürzel ALT+N oder STRG+ALT+F1 drücken, um in die Konsole umzuschalten. Dann mit dem User „root“ einloggen und mit folgendem Befehl in den Runlevel 3 wechseln:

init 3

1. Das Skript herunterladen:

wget http://www.sebastian-siebert.de/downloads/makerpm-ati-10.8.sh

2. Die Prüfsummendatei herunterladen:

wget http://www.sebastian-siebert.de/downloads/makerpm-ati-10.8.sh.sha1

3. Die Prüfsummendatei gegen das Skript prüfen:

sha1sum -c makerpm-ati-10.8.sh.sha1

Idealerweise sollte folgende Ausgabe erscheinen, andernfalls stimmt etwas mit dem heruntergeladenen Skript nicht:

makerpm-ati-10.8.sh: OK

4. Die Rechte des Skriptes ändern und ausführbar machen:

chown root:root makerpm-ati-10.8.sh && chmod 744 makerpm-ati-10.8.sh

5. Das Skript mit dem Argument -i ausführen. Das RPM-Package wird im Anschluß automatisch installiert.

./makerpm-ati-10.8.sh -i

6. Den Rechner neustarten:

reboot

RPM manuell bauen

Das ist der etwas schwierigere Teil. Aber es ist nicht unmöglich. :-)

Für den Bau des RPM-Packages werden folgende Entwicklungswerkzeuge bzw. -packages benötigt:

  • gcc
  • make
  • patch
  • kernel-devel (openSUSE 11.2 / openSUSE 11.1: linux-kernel-headers)
  • kernel-source
  • kernel-{default,desktop,pae,rt,vanilla,xen}-devel
  • kernel-syms

Beim Kernel-Entwicklungspackage ist zu beachten, dass man die richtige installiert hat. Welchen Kernel zur Zeit auf dem System läuft, kann man in der Konsole abfragen:

uname -r

Bei mir ergibt beispielsweise diese Ausgabe:

2.6.34-12-desktop

Also muss im o.g. Fall der Kernel-Entwicklungspackage kernel-desktop-devel installiert sein.

Folgende Schritte werden auf einem 32-bit wie auch 64-bit openSUSE-System durchgeführt:

1. Den Installer des proprietären Treiber von ATI herunterladen:
https://a248.e.akamai.net/f/674/9206/0/www2.ati.com/drivers/linux/ati-driver-installer-10-8-x86.x86_64.run

Optional: Das System im Runlevel 3 starten und als „root“ einloggen oder per init 3 wechseln.

2a. (openSUSE 11.3 32-bit) Den Bau des RPM-Packages anstoßen:
(openSUSE 11.2: SuSE/SUSE112-IA32, openSUSE 11.1: SuSE/SUSE111-IA32)

sh ./ati-driver-installer-10-8-x86.x86_64.run --buildpkg SuSE/SUSE113-IA32

2b. (openSUSE 11.3 64-bit) Den Bau des RPM-Packages anstoßen:
(openSUSE 11.2: SuSE/SUSE112-AMD64, openSUSE 11.1: SuSE/SUSE111-AMD64)

sh ./ati-driver-installer-10-8-x86.x86_64.run --buildpkg SuSE/SUSE113-AMD64

3a. Das RPM-Package installieren (Neuinstallation):

rpm -ihv fglrx*SUSE113-8.762*.rpm

3b. Das RPM-Package installieren (Update):

rpm -Uhv fglrx*SUSE113-8.762*.rpm

4. Den Rechner neustarten:

reboot

Troubleshooting:

  1. Nach dem Booten sieht man die Konsole (Problem mit der Konfiguration des X-Servers)
  2. Nach dem Booten hat man einen schwarzen Bildschirm (Problem mit dem Kernel-Mode-Setting)
  3. Arbeitsflächen-Effekte (Compositing) in KDE 4.4 bzw. 4.5 ist nicht aktiviert
  4. Arbeitsflächen-Effekte (Compositing) in KDE 4.5.0 lassen sich gar nicht mehr aktivieren
  5. In Firefox oder Thunderbird erscheinen schwarze Flächen
  6. Mein Treiber unterstützt meine Grafikkarte nicht. Was mache ich jetzt?
  1. Sollte man nach dem Booten in der Konsole landen, dann erstellt man besser eine Konfigurationsdatei des X-Servers. In diesem Fall bitte als „root“ in die Konsole einloggen und folgende Schritte durchführen.

    einfache Variante:

    Vorher noch in den Runlevel 3 wechseln:

    init 3

    Bei einem Monitor (Single-Modus):

    ./makerpm-ati-10.8.sh -c single

    Bei zwei Monitore (Dual-Modus):

    ./makerpm-ati-10.8.sh -c dual

    Danach den Rechner neustarten.

    Fortgeschrittene Variante:

    1. X-Server-Konfiguration verschieben, falls vorhanden:

    mv /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf.backup

    2. Von aticonfig eine neue Konfigurationsdatei erzeugen lassen: (Das Tool aticonfig kann mittlerweile auch eine X-Server-Konfiguration from Scratch erzeugen, jedoch speziell auf den fglrx-Treiber zugeschnitten. Die restliche Hardware wird vom X-Server automatisch erkannt und geladen. Dies sollte in Zukunft vorgezogen werden, falls die Autoerkennung für den fglrx-Treiber oder X -configure nicht funktioniert):

    Bei einem Monitor (Single-Modus):

    aticonfig --initial --input=/etc/X11/xorg.conf

    oder bei zwei Monitore (Dual-Modus):

    aticonfig --initial=dual-head --input=/etc/X11/xorg.conf
  2. Wenn man vor einem schwarzen Bildschirm sitzt und man weder die Konsole noch den Desktop sieht, dann liegt es höchstwahrscheinlich am neueingeführten Kernel-Mode-Setting (auch KMS genannt). Das Problem läßt sich durch Deaktivierung des KMS beheben.

    einfache Variante:

    Mit dem Skript das KMS dauerhaft deaktivieren:

    ./makerpm-ati-10.8.sh -kms no

    Fortgeschrittene Variante:

    Es gibt 2 Möglichkeiten KMS zu deaktivieren:

    • Als Bootparameter in GRUB oder LILO: nomodeset
    • KMS im Initial Ramdisk grundsätzlich deaktivieren. Der nachfolgende Befehl schaltet das KMS in der Konfiguration /etc/sysconfig/kernel auf NO_KMS_IN_INITRD=“yes“ aus.
      sed -i 's/NO_KMS_IN_INITRD=.*/NO_KMS_IN_INITRD="yes"/g' /etc/sysconfig/kernel

      Anschließend die Initial Ramdisk neubauen lassen:

      mkinitrd
  3. Falls die Arbeitsflächen-Effekte (Compositing) in KDE 4.4 bzw. 4.5 nicht mehr aktiviert sind, weil vermutlich die Erkennung der OpenGL-Schnittstelle von AMD/ATI Catalyst 10.8 fehlschlägt. Hierzu gibt es eine einfache Lösung:
    1. Im KDE-Menü auf Systemeinstellungen klicken
    2. Unter Allgemein / Erscheinungsbild & Verhalten auf Arbeitsfläche klicken
    3. In Arbeitsflächen-Effekte einrichten auf den Tab Erweitert klicken
    4. Die Checkbox Funktionsprüfungen deaktivieren aktivieren
    5. Im Tab Allgemein prüfen, ob Compositing aktiviert ist. Falls nicht, bitte aktivieren.
    6. Abschließend auf Anwenden klicken

    Jetzt sollen die Effekte in KDE wieder funktionieren. Die 3D-Anwendungen bzw. 3D-Spiele sind von diesem Problem nicht betroffen.

  4. Wenn das Compositing im OpenGL-Modus in KDE 4.5.0 nicht mehr aktivierbar sein sollte, dann wurde möglicherweise von KWin das Compositing komplett deaktiviert. Schuld ist die Einstellung OpenGLIsUnsafe=true in der Konfiguration /home/USERNAME/.kde4/share/config/kwinrc. Leider gibt es noch keine Möglichkeit diese Option in den Systemeinstellungen von KDE zu ändern.

    Man kann in der Konsole schnell und komfortabel für jeden User im Home überprüfen, ob man von dem Problem betroffen ist. Wenn bei dem nachfolgenden Befehl eine oder mehrere Dateien aufgelistet werden, so ist die Option von KWin bei dem jeweiligen User scharf geschaltet worden:

    grep -l "OpenGLIsUnsafe=true" /home/*/.kde4/share/config/kwinrc

    Es ist wichtig, dass der folgende Befehl im Runlevel 3 ausgeführt wird, sonst werden die Einstellungen von KWin wieder überschrieben. Wie man in den Runlevel 3 kommt, wird oben im Artikel beschrieben. Um das Problem mit „OpenGLIsUnsafe“ für alle User im Home-Verzeichnis zu beheben, gibt man folgenden Befehl als root in der Konsole ein:

    sed -i '/OpenGLIsUnsafe=.*/d' /home/*/.kde4/share/config/kwinrc

    Hintergrundinfo:
    Die Option OpenGLIsUnsafe kam mit der Revision 1079919 und wurde vom Autor Lucas Murray (lmurray) geschrieben. Allerdings ist ein Recheck-Button in der KDE-Einstellung laut einer TODO-Anmerkung im Quellcode in Zeile 156 geplant, um ggfs. die Option OpenGLIsUnsafe zurückzusetzen, was leider bisher noch nicht umgesetzt wurde.
    Quellcode von kwincompositing
    der Diff vom Quellcode zur Revision 1079919

  5. Falls unter Firefox oder Thunderbird schwarze Flächen erscheinen, dann liegt es in erster Linie an den neuen 2D-Treiber. Um den alten 2D-Treiber zu verwenden, führt man folgende Kommando aus.

    einfache Variante:

    ./makerpm-ati-10.8.sh -old2ddriver yes

    Fortgeschrittene Variante:

    aticonfig --set-pcs-str=DDX,ForceXAA,TRUE

    Hinweis: Falls das Problem mit den schwarzen Flächen in 2D-Anwendungen in der nächsten Version behoben wurde, kann man es wieder deaktivieren:

    einfache Variante:

    ./makerpm-ati-10.8.sh -old2ddriver no
  6. Fortgeschrittene Variante:

    aticonfig --del-pcs=DDX,ForceXAA
  7. Mein Treiber unterstützt meine Grafikkarte nicht. Was mache ich jetzt? Hier kann man leider nur den Radeon-Treiber verwenden. Man öffnet die Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf.d/50-device.conf mit root-Rechten, um diese bearbeiten zu können. Einfach den Krunner mittels Tastenkürzel ALT+F2 öffnen und folgende Befehlszeile eingeben und abschließend mit Enter bestätigen:
    kdesu kwrite /etc/X11/xorg.conf.d/50-device.conf

    In der Zeile 4 bei Driver „radeon“ nimmt man vorne die Raute weg und speichert die Datei ab. Anschließend alle Anwendungen schließen und neustarten.

    Sollte man beim Neustart einen schwarzen Bildschirm bekommen, dann muss das KMS abgeschaltet werden. Bitte einmal diesen Workaround zum Abschalten von KMS im Failsafe-Modus durchführen.

Feedbacks sind wie immer willkommen. :-)

openSUSE 11.3 – Yakuake eine ausfahrbare Konsole für KDE

Das Besondere an dieser Konsole ist, dass diese per Tastendruck (F12) vom oberen Bildschirmrand aus- bzw. einfahren kann und so auch sofort zur Verfügung steht, im Gegensatz zu einem Start einer neuen Konsole. Yakuake ist sowohl für kleinere als auch für größere Aufgaben geeignet, um z.B. die Ausgaben der laufenden Tools oder Programme zu kontrollieren.

Screenshots:
[nggallery id=2]

Auf meinem Netbook habe ich die praktische Konsole bereits installiert und täglich im Einsatz, weil mich immer schon von den anderen Konsolen das offene Konsolenfenster und die Platzverschwendung in der Fensterleiste gestört haben. Zudem kann ich mehrere Konsolen als Tabs öffnen und zwischen ihnen per Tastenkombination (Umschalt + Pfeil rechts bzw. links) wechseln. Man kann auch die Konsole horizontal (STRG+Umschalt+T) und vertikal (STRG+Umschalt+L) splitten, was eher auf einem größeren Monitor besser geeignet ist. Die Höhe und die Breite sowie die Animationsgeschwindigkeit des Yakuake-Fensters kann man in den Einstellungen festlegen lassen.

Speicherverbrauch der verfügbaren Konsolen unter openSUSE 11.3:
Konsole: 9,5 MB
Yakuake: 7,6 MB
xterm: 3,0 MB
Terminal (Xfce): 2,9 MB
GNOME-Terminal: 2,9 MB
LXTerminal: 2,3 MB

Das Tool kann man sich über YaST mit dem Paketnamen yakuake installieren oder per zypper:

zypper in yakuake

Nach der Installation braucht man nur Yakuake über das K-Menü System -> Terminal -> Yakuake einmal zu starten. Sobald KDE bei einem Neustart fertig geladen wurde, wird die Konsole ebenfalls gestartet. Yakuake steht dann im Hintergrund zur Verfügung und kann jederzeit per F12 in den Vordergrund geholt werden.

Have a lot of fun! ;-)

Konsole für GNOME:
Das Pendant zu Yakuake für das GNOME-Desktop wäre Guake oder Tilda. Leider sind keine Pakete unter openSUSE wie auch im OBS (openSUSE Build Service) verfügbar, was mich doch etwas verwundert.

openSUSE 11.3 – KDE SC 4.5.0

KDE SC 4.5.0 verspricht mehr Performance und mehr Stabilität. Zudem wurde ein neuer High-Speed Cache implementiert und die WebKit-Unterstützung wurde für einige KDE-Komponenten integriert. Das Phonon-Multimedia-Library kann jetzt optional PulseAudio verwenden. Der Infobereich wurde kräftig überarbeitet. Plasma wie auch die KDE-Anwendungen wurden an die geringe Auflösung des Netbooks durchgehend angepasst. Der Fenstermanager KWin kann jetzt auch die offenen Fenster kacheln, was die Übersichtlichkeit weiter erhöhen kann.

Persönliche Erfahrung mit KDE 4.5.0:
Ich habe KDE 4.5.0 zuerst auf meinem Netbook installiert. Zuallererst muss ich sagen, dass KDE erheblich an Performance zugelegt hat. ;-) Vorallem der Infobereich stört jetzt nicht mehr so z.B. während einer Kopieraktion mit Dolphin von größeren Dateien oder mehreren Dateien. Im Infobereich kann man die Benachrichtigungen filtern lassen und was wirklich ein Plus-Punkt ist, dass die Benachrichtigungen nicht mehr einfach so verschwinden, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt einsehbar sind. 8) Im Systemabschnitt der Kontrollleiste haben die Apps neue Icons und lenken so nicht mehr ab. :) Wenn man die Systemeinstellungen von KDE startet, dann sieht man deutlich das hier aufgeräumt wurde. ;-)

Auf dem Desktop-PC habe ich auch KDE 4.5.0 installiert. Hierzu muss ich ergänzen, dass das Compositing von KDE problemlos mit dem aktuellen ATI Catalyst 10.7 Treiber funktioniert. Ich konnte auch die Einstellung „Funktionsprüfungen deaktivieren“ in Arbeitsflächen-Effekte wieder ausschalten.

Mein Fazit: Ich bleibe definitiv bei KDE 4.5.0, denn KDE 4.4.4 war in vielen Bereichen leider wirklich etwas langsam. Vorallem hatte mich der unhandliche Infobereich von KDE 4.4.4 immer schon gestört und kleine Denkpausen waren auf meinem Netbook keine Seltenheit :evil: , was unter KDE 4.5.0 nicht mehr passiert. ;-)

Screenshots:

Installation:

  1. YaST2 starten.
  2. Im Menü Konfiguration -> Repositories aufrufen.
  3. Auf Hinzufügen klicken.
  4. „URL angeben“ wählen und auf Weiter klicken.
  5. Repository-Name eingeben: KDE 4.5.x
  6. URL des KDE-Repo für openSUSE 11.3 eingeben: http://download.opensuse.org/repositories/KDE:/Distro:/Factory/openSUSE_11.3/
  7. Auf Weiter klicken.
  8. Das erstellte Repository „KDE 4.5.x“ auswählen und die Priorität auf z.B. 50 ändern.
  9. Auf Okay klicken, um die Verwaltung der Software-Repository zu schließen. Ggfs. den GPG-Schlüssel vom Repo importieren.
  10. In YaST2 dann auf Anzeigen -> Installationsquellen bzw. auf den offenen Tab Installationsquellen klicken.
  11. Auf der linken Seite das „KDE 4.5.x“-Repo auswählen.
  12. Im blauen Textfeld auf Switch system packages klicken.
  13. Abschließend auf Akzeptieren klicken. Sollte ein Dialogfenster bezüglich des NetworkManager auftauchen, so handelt es sich um ein veraltetes Package (Sprachdatei) und kann gelöscht werden. Das Pendant zum gelöschten Package wird dennoch installiert.
  14. Rechner neustarten und KDE 4.5.0 genießen.

In diesem Sinne: Have a lot of fun… ;-)

PokerTH 0.8 Beta 1 für openSUSE verfügbar

Das Poker-Spiel PokerTH (Texas Hold’em-Variante) wurde die erste Beta der 0.8-Version veröffentlicht. Als Package-Maintainer habe ich PokerTH im OBS (openSUSE Build Service) für openSUSE 11.1, 11.2 und 11.3 bauen lassen.

Über das Spiel:

  • Im Single-Modus können bis zu 9 Computergegner am Tisch teilnehmen.
  • Im Netzwerk-Modus wie auch Internet-Modus können bis zu 10 Spieler teilnehmen.
  • Weitere Spieltisch-Styles können heruntergeladen werden.
  • Das Spiel wurde in C++/Qt4 geschrieben.

Neu in dieser Version:

  • Online-Ranking

Screenshots von PokerTH 0.8 Beta:

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Webseite zum Spiel (englisch): http://www.pokerth.net/
Changelog (englisch): http://www.pokerth.net/changelog.html
Online-Ranking-Seite (englisch): http://pokerth.biz/

Installation

Das Spiel kann bequem unter openSUSE per 1-Klick-Installation installiert werden. Einfach auf den Link der genutzten openSUSE-Version klicken und das „YaST Meta Package“ direkt öffnen:

Wer die Beta von PokerTH manuell installieren möchte, dem stelle ich folgenden Repos zum Einbinden in YaST zur Verfügung:

Sobald das Spiel den Beta-Status verlassen hat, werde ich es offiziell im Games-Repo updaten:
http://download.opensuse.org/repositories/games/

Viel Spaß beim Spielen.

Kommentare sind wie immer erwünscht. ;-)