Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet. Ein neuer Artikel befindet sich hier: openSUSE 11.2 – proprietären Grafik-Treiber ATI Catalyst 10.5 als RPM installieren
Es gibt 2 Wege den Bau des RPM-Packages durchzuführen.
- das RPM mit dem Skript makerpm-ati-10.4.sh bauen (empfohlen)
- das RPM manuell bauen (für Fortgeschrittene)
Der Vorteil zu Punkt 1: man muss sich nicht um die nötigen Packages für den Bau kümmern und man spart sich die Tipparbeit, die Zeit und die Nerven.
Wichtig: Bevor ihr irgendwelche Fragen an mich richtet, lest euch bitte sorgfältig diesen Artikel durch und achtet auch auf eure Eingaben in der Konsole wegen mögliche Tippfehler. Falls es Probleme geben sollte, schaut bitte unter Troubleshooting nach, ob euer Problem dort schon dokumentiert wurde.
Alle genannten Schritte müssen in der Konsole im Root-Modus ausgeführt werden. Die Installation des RPM-Package „fglrx“ kann im Runlevel 3 oder auch im Runlevel 5 durchgeführt werden. Danach ist ein Neustart des Computers auf jeden Fall erforderlich.
Vorhandene fremde fglrx-Treiber sind auf jedenfall zu deinstallieren, sonst kommt es zu Konflikten bei der Installation dieses selbstgebauten RPM-Package.
Mit fremde fglrx-Treiber sind z.B. folgende gemeint:
– ati-fglrxG01-kmp-{default,desktop,pae,…}
– ati-fglrxG02-kmp-{default,desktop,pae,…}
– x11-video-fglrxG02
Vorhandene fremde fglrx-Treiber auflisten lassen:
rpm -qa | grep -E 'fglrxG01|fglrxG02'
Wenn hier von RPM eine Ausgabe erscheint, müssen diese Package deinstalliert werden:
zypper rm (packagename)
Alternativ kann man auch in YaST nach fglrxG01 bzw. fglrxG02 suchen und entfernen lassen.
RPM mit dem Skript bauen
Das Skript makerpm-ati-10.4.sh ist sehr mächtig, robust und läuft vollautomatisch. Der ATI-Installer wird automatisch heruntergeladen, falls er nicht schon im Verzeichnis liegt. Zudem wird geprüft, ob die Grafikkarte vom Treiber unterstützt wird. Auf dem System werden nach den nötigen Entwicklungspaketen geprüft und ggfs. installiert. Auf Wunsch wird nach dem Bau des RPM-Packages der fglrx-Treiber installiert.
Folgende Argumente können dem Skript übergeben werden:
-b – Nur das RPM-Package bauen (Standard)
-c <type> – Nur X-Server konfigurieren. Monitor-Typ: single = 1 Monitor, dual = 2 Monitore (Wichtig: Nur ausführen, wenn es Probleme mit der Standardkonfiguration des X-Servers auftreten)
-d – Nur den ATI-Installer downloaden
-i – Das RPM-Package bauen und installieren bzw. updaten
-ux – Nur den gepatchten X-Server installieren. Verbessert die Zusammenarbeit mit dem fglrx-Treiber. (dringend zu empfehlen)
-h – Die Hilfe anzeigen lassen
-V – Version des Skript anzeigen
Downloads:
- Skript: makerpm-ati-10.4.sh
- SHA1: makerpm-ati-10.4.sh.sha1
Empfohlene Vorgehensweise:
Optional: Das System im Runlevel 3 starten oder wechseln:
Beim Booten: Im Bootmenü den Eintrag von openSUSE 11.2 selektieren und auf der Tastatur die Zahl „3“ und Enter drücken und als „root“ einloggen
Im laufenden System: STRG+ALT+F1 drücken und sich als „root“ einloggen. Danach mit folgendem Befehl in den Runlevel 3 wechseln:
init 3
1. Das Skript herunterladen:
wget http://www.sebastian-siebert.de/downloads/makerpm-ati-10.4.sh
2. Die Prüfsummendatei herunterladen:
wget http://www.sebastian-siebert.de/downloads/makerpm-ati-10.4.sh.sha1
3. Die Prüfsummendatei gegen das Skript prüfen:
sha1sum -c makerpm-ati-10.4.sh.sha1
Idealerweise sollte folgende Ausgabe erscheinen, andernfalls stimmt etwas mit dem heruntergeladenen Skript nicht:
makerpm-ati-10.4.sh: OK
4. Die Rechte des Skriptes ändern und ausführbar machen:
chown root:root makerpm-ati-10.4.sh && chmod 744 makerpm-ati-10.4.sh
5. Das Skript mit dem Argument -ux ausführen. Es wird ein gepatchter X-Server installiert. (Diese Vorgehensweise wird empfohlen. Weitere Informationen findet ihr hier: X-Server und ATI Catalyst Treiber (fglrx) zur Zusammenarbeit bewegen)
./makerpm-ati-10.4.sh -ux
6. Das Skript mit dem Argument -i ausführen. Das RPM-Package wird im Anschluß automatisch installiert.
./makerpm-ati-10.4.sh -i
7. Den Rechner neustarten:
reboot
Troubleshooting (RPM mit dem Skript bauen):
- Sollte man trotz gepatchten X-Server nach dem Booten in der Konsole landen, dann kann es evtl. an einer fehlerhaften Konfiguration des X-Servers liegen. In diesem Fall bitte als „root“ in die Konsole einloggen und das Skript mit folgendem Parameter ausführen lassen.
Vorher noch in den Runlevel 3 wechseln:
init 3
Bei einem Monitor (Single-Modus):
./makerpm-ati-10.4.sh -c single
Bei zwei Monitore (Dual-Modus):
./makerpm-ati-10.4.sh -c dual
Danach den Rechner neustarten.
- Falls die Arbeitsflächen-Effekte (Compositing) in KDE 4.4.2 nicht mehr aktiviert sind, weil vermutlich die Erkennung der OpenGL-Schnittstelle von AMD/ATI Catalyst 10.4 fehlschlägt (Bugreport #601589). Hierzu gibt es eine einfache Lösung:
- Im KDE-Menü auf Systemeinstellungen klicken
- Unter Allgemein / Erscheinungsbild & Verhalten auf Arbeitsfläche klicken
- In Arbeitsflächen-Effekte einrichten auf den Tab Erweitert klicken
- Die Checkbox Funktionsprüfungen deaktivieren aktivieren
- Im Tab Allgemein prüfen, ob Compositing aktiviert ist. Falls nicht, bitte aktivieren.
- Abschließend auf Anwenden klicken
Jetzt sollen die Effekte in KDE wieder funktionieren. Die 3D-Anwendungen bzw. 3D-Spiele sind von diesem Problem nicht betroffen.
RPM manuell bauen
Das ist der etwas schwierigere Teil. Aber es ist nicht unmöglich.
Für den Bau des RPM-Packages werden folgende Entwicklungswerkzeuge bzw. -packages benötigt
- gcc
- make
- patch
- linux-kernel-headers
- kernel-source
- kernel-{default,desktop,pae,rt,vanilla,xen}-devel
Beim Kernel-Entwicklungspackage ist zu beachten, dass man die richtige installiert hat. Welchen Kernel zur Zeit auf dem System läuft, kann man in der Konsole abfragen:
uname -r
Bei mir ergibt beispielsweise diese Ausgabe:
2.6.31.12-0.2-default
Also muss im o.g. Fall der Kernel-Entwicklungspackage kernel-default-devel installiert sein.
Folgende Schritte werden auf einem 32bit openSUSE-System durchgeführt:
(64bit openSUSE-System weiter unten)
1. Den gepatchten X-Server installieren:
Anleitung: http://www.sebastian-siebert.de/2010/03/24/opensuse-11-2-x-server-und-ati-catalyst-display-treiber-fglrx-zur-zusammenarbeit-bewegen/
2. Den Installer des proprietären Treiber von ATI herunterladen:
http://support.amd.com/us/gpudownload/Pages/index.aspx
Optional: Das System im Runlevel 3 starten und als „root“ einloggen oder per init 3 wechseln.
3. Den Bau des RPM-Packages anstoßen:
sh ./ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run --buildpkg SuSE/SUSE112-IA32
4a. Das RPM-Package installieren (Neuinstallation):
rpm -ihv fglrx_7_4_0_SUSE112-8.723*.rpm
4b. Das RPM-Package installieren (Update):
rpm -Uhv fglrx_7_4_0_SUSE112-8.723*.rpm
5. Den Rechner neustarten:
reboot
Folgende Schritte werden auf einem 64bit openSUSE-System durchgeführt:
1. Den gepatchten X-Server installieren:
Anleitung: http://www.sebastian-siebert.de/2010/03/24/opensuse-11-2-x-server-und-ati-catalyst-display-treiber-fglrx-zur-zusammenarbeit-bewegen/
2. Den Installer des proprietären Treiber von ATI herunterladen:
http://support.amd.com/us/gpudownload/Pages/index.aspx
Optional: Das System im Runlevel 3 starten und als „root“ einloggen oder per init 3 wechseln.
3. Den Bau des RPM-Packages anstoßen:
sh ./ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run --buildpkg SuSE/SUSE112-AMD64
4a. Das RPM-Package installieren (Neuinstallation):
rpm -ihv fglrx64_7_4_0_SUSE112-8.723*.rpm
4b. Das RPM-Package installieren (Update):
rpm -Uhv fglrx64_7_4_0_SUSE112-8.723*.rpm
5. Den Rechner neustarten:
reboot
Troubleshooting (RPM manuell bauen):
- Sollte man trotz gepatchten X-Server nach dem Booten in der Konsole landen, dann kann es evtl. an einer fehlerhaften Konfiguration des X-Servers liegen. In diesem Fall bitte als „root“ in die Konsole einloggen und folgende Schritte durchführen.
1. X-Server-Konfiguration verschieben, falls vorhanden:
mv /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf.backup
2. Von SaX2 eine neue Konfigurationsdatei erzeugen lassen:
sax2 -a
oder alternativ mit aticonfig (Das Tool aticonfig kann mittlerweile auch eine X-Server-Konfiguration from Scratch erzeugen, jedoch speziell auf den fglrx-Treiber zugeschnitten. Die restliche Hardware wird vom X-Server automatisch erkannt und geladen. Dies sollte in Zukunft vorgezogen werden, falls die Autoerkennung für den fglrx-Treiber oder X -configure nicht funktioniert):
Bei einem Monitor (Single-Modus):
aticonfig --initial
oder bei zwei Monitore (Dual-Modus):
aticonfig --initial=dual-head
Hinweis: Falls man bereits in diesem Schritt das Tool aticonfig für die Erzeugung einer X-Server-Konfiguration verwendet hat, so entfallen die nachfolgenden Schritte 3, 3a, 3b.
3. Die Konfigurationsdatei von aticonfig für die Nutzung des fglrx-Treibers modifizieren lassen.
3a. Bei einem Monitor (Single-Modus):
aticonfig --initial --input=/etc/X11/xorg.conf
3b. Bei zwei Monitore (Dual-Modus):
aticonfig --initial=dual-head --input=/etc/X11/xorg.conf
- Falls die Arbeitsflächen-Effekte (Compositing) in KDE 4.4.2 nicht mehr aktiviert sind, weil vermutlich die Erkennung der OpenGL-Schnittstelle von AMD/ATI Catalyst 10.4 fehlschlägt (Bugreport #601589). Hierzu gibt es eine einfache Lösung:
- Im KDE-Menü auf Systemeinstellungen klicken
- Unter Allgemein / Erscheinungsbild & Verhalten auf Arbeitsfläche klicken
- In Arbeitsflächen-Effekte einrichten auf den Tab Erweitert klicken
- Die Checkbox Funktionsprüfungen deaktivieren aktivieren
- Im Tab Allgemein prüfen, ob Compositing aktiviert ist. Falls nicht, bitte aktivieren.
- Abschließend auf Anwenden klicken
Jetzt sollen die Effekte in KDE wieder funktionieren. Die 3D-Anwendungen bzw. 3D-Spiele sind von diesem Problem nicht betroffen.
Feedbacks sind wie immer willkommen.