Sax2 wird in openSUSE 11.3 nicht mehr zur Verfügung stehen, wie bereits auf Heise.de berichtet wurde. Erste Umsetzungen gibt es bereits in openSUSE 11.2, hier fällt die Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf im Vorfeld schon weg, als Fallback kann diese Datei jedoch wieder angelegt werden.
Es gibt zusätzlich noch die Möglichkeit per X -configure eine Konfigurationsdatei anlegen zu lassen. Jedoch treten in dieser Konstellation wie auch das automatische Laden des fglrx-Treiber Konflikte auf, in der nicht selten der X-Server nicht mehr startet und man wieder in der Konsole landet. Bei diesem beschriebenen Konflikt wird fälschlicherweise versucht den fglrx-Treiber mit einer niedrigeren Farbtiefe von 8 bit oder auch 16 bit zu initialisieren, woraufhin der Treiber und der X-Server ihre Dienste quittieren. Laut der FAQ auf der AMD/ATI-Webseite wird zur Zeit nur die Farbtiefe von 24 bit unterstützt.
Aus diesem Anlass habe ich mich mit diesem Problem beschäftigt und einen gepatchten X-Servers wegen dem Konflikt mit der Farbtiefe des fglrx-Treibers bereitgestellt. Der X-Server wird gezwungen die Farbtiefe beim fglrx-Treiber auf 24 bit fest zu legen. Danach startet der X-Server mit dem fglrx-Treiber ohne Probleme.
[UPDATE 07.04.2010]
Gute Nachricht für openSUSE-User! Der von mir erstellte Patch für den X-Server wurde für die kommenden openSUSE-Version 11.3 eingepflegt. Nicht desto trotz ist AMD/ATI jetzt am Zug, die Kompatibilität zwischen dem fglrx-Treiber und dem X-Server weiter auszubauen. (Siehe Heise.de) Die Aufnahme des Patches wurde von mir mit einer ausführlichen Begründung für eine Aufnahme beantragt (Nachzulesen im Bugreport https://bugzilla.novell.com/show_bug.cgi?id=593878). Somit dürfte der X-Server in der kommende openSUSE 11.3 mit dem fglrx-Treiber etwas besser zusammenarbeiten.
Es gibt 2 Möglichkeiten den gepatchten X-Server für openSUSE 11.2 zu installieren:
- 1. Installationsanleitung in YaST2
- 2. Installationsanleitung über die Konsole
Installationsanleitung in YaST2
1. YaST2-Kontrollzentrum starten
2. auf Software-Repositories klicken
3. im Dialogfenster „Konfigurierte Software-Repositorys“ unten auf Hinzufügen klicken
4. „URL angeben“ markieren
5. folgenden Repository-Name eingeben: X-Server
6. folgende URL eingeben: http://download.opensuse.org/repositories/home:/Freespacer:/X11:/XOrg/openSUSE_11.2/
7. die Einrichtung mit Okay schließen
8. auf den Repo-Namen X-Server klicken und die Priorität auf 90 setzen
9. mit OK die Konfiguration abschließen
10. im YaST2-Kontrollzentrum auf „Software installieren und löschen“ klicken
11. folgendes im Suchfeld eingeben: xorg-x11-server
12. unten auf den Tab „Versionen“ klicken
13. auf X-Server Repository wechseln (Bitte auf die richtige Systemarchitektur achten!)
14. nun auf Akzeptieren klicken und der gepatchte X-Server wird installiert.
15. Falls eine Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf existiert, kann diese für die automatische Konfiguration umbenannt, verschoben oder gelöscht werden.
16. nun den Rechner neustarten
Installationsanleitung über die Konsole
1. zu root werden:
su - root
2. Repository hinzufügen:
zypper ar -f "http://download.opensuse.org/repositories/home:/Freespacer:/X11:/XOrg/openSUSE_11.2/" "X-Server"
Ausgabe von zypper:
Adding repository 'X-Server' [done] Repository 'X-Server' successfully added Enabled: Yes Autorefresh: Yes URI: http://download.opensuse.org/repositories/home:/Freespacer:/X11:/XOrg/openSUSE_11.2/
3. Priorität des X-Server-Repository erhöhen:
zypper mr -p 90 "X-Server"
Ausgabe von zypper:
Repository 'X-Server' priority has been set to 90.
4. Repository-Cache erneuern lassen. Ggfs. den GPG-Schlüssel vom Repository mit immer (i) akzeptieren:
zypper ref
5. gepatchten X-Server installieren. Downgrade bitte bestätigen (Anmerkung: Es ist kein richtiger Downgrade, lediglich die Patch-Level-Version hat sich geändert):
zypper in -r "X-Server" xorg-x11-server-7.4-61.1
6. Falls eine Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf existiert, kann diese für die automatische Konfiguration umbenannt, verschoben oder gelöscht werden.
7. den Rechner neustarten
Nun, dürften die Probleme mit dem X-Server und dem fglrx-Treiber der Vergangenheit angehören.
Falls man doch eine Konfigurationsdatei benötigt, kann man sie sich entweder mittels
X -configure
oder per
sax2 -a
erstellen lassen.